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Inkontinenz bei Frauen – woher kommt sie und wie kannst du sie behandeln?

Aktualisiert: 25. Apr. 2023

Inkontinenz ist die Negierung von lat. continēre ‘zusammenhalten’. Sie ist verwandt mit Wörtern wie Container, Kontinent und Contenance.


Bis zu 25 % der Frauen im mittleren Alter leiden an Inkontinenz. Die Dunkelziffer ist viel höher. Es ist anzunehmen, dass an irgendeinem Punkt im Leben sind sogar 9 von 10 Frauen betroffen sind.


Sie verlieren ungewollt Urin und fühlen sich dadurch in ihrem Leben stark eingeschränkt. Denn immer noch ist Inkontinenz ein Tabu-Thema.


Im folgenden Artikel lernst du die Ursachen der Inkontinenz bei Frauen kennen und erfährst, wie du sie lindern oder sogar erfolgreich bekämpfen kannst.


Was versteht man unter Inkontinenz?

Inkontinenz bedeutet, dass der Urin aus verschiedensten Gründen nicht gehalten werden kann.


Sicher kennst du in deinem Bekanntenkreis jemanden, der oder die unter einer der am meisten verbreiteten Krankheiten wie Bluthochdruck, Depressionen oder Diabetes leidet.


Wusstest du aber, dass Inkontinenz unter Frauen sehr viel häufiger anzutreffen ist, als die genannten Krankheiten?


Viele Frauen haben Angst, offen darüber zu sprechen. Inkontinenz ist ein Tabu- und Schamthema.


Dabei hat eine Blasenschwäche oft Ursachen, gegen die du etwas unternehmen kannst. Je früher du dich der Herausforderung stellst, desto schneller kann eine Linderung erfolgen. Auch eine vollständige Wiedererlangung der Kontrolle über den ungewollten Harnverlust ist so möglich.


Besonders nach einer Schwangerschaft und der Geburt ist der Beckenboden einer Frau aussergewöhnlichen Belastungen ausgesetzt, die oft zu einer Belastungsinkontinenz führen.


Bevor wir auf die Einzelheiten der Inkontinenz bei Frauen eingehen, möchte ich dich über die Funktionsweise der Harnblase informieren.


Wie funktioniert die Harnblase?

Die Harnblase befindet sich im Beckenraum und ist ein muskuläres Hohlorgan. Es speichert den Urin aus den Nieren, bis er ausgeschieden wird. Die Blasenmuskeln kontrollieren die Blase und entlassen den Harn, wenn der Druck zu gross wird. Nerven regulieren diesen Schwellenwert, indem sie Signale zwischen Blase und Gehirn austauschen und den Harndrang auslösen.


Plastik-Nachbau des Innenlebens eines menschlichen Körpers mit Nieren, Harnleiter und Harnblase.

Wenn du noch wissen möchtest, warum Frauen eher als Männer auf die Toilette müssen, gibt Wikipedia sinnvolle Einblicke:


Bei Männern tritt bei etwa 350–750 ml Füllmenge starker Harndrang ein, bei Frauen bei 250–550 ml. In Abhängigkeit von äußeren und inneren Reizen kann es auch schon bei deutlich geringerer Füllung zu Harndrang oder auch zu unwillkürlicher Entleerung kommen. Das maximale Fassungsvermögen beträgt beim erwachsenen Menschen je nach Körpergröße zwischen 900 und 1500 ml.


Quelle: Wikipedia


7 Gründe für Inkontinenz bei Frauen.

Die Inkontinenz bei Frauen kann durch eine Vielzahl von unterschiedlichen Faktoren verursacht werden.


Die häufigsten Ursachen sind:

  1. Schwangerschaft und Geburt schwächen in den meisten Fällen die Beckenbodenmuskulatur und das Bindegewebe.

  2. Der sinkende Östrogenspiegel in der Menopause führt zu einer Veränderung des Beckenbodens und der Harnröhre.

  3. Mit zunehmendem Alter nimmt die Muskelkraft ab und der Harnröhrenverschluss wird schwächer.

  4. Übergewicht und Adipositas können den Druck auf die Blase erhöhen und die Harnröhre belasten.

  5. Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Parkinson oder Schlaganfälle beeinträchtigen die Nerven, die für den Harndrang zuständig sind.

  6. Wiederkehrende Blasenentzündungen.

  7. Einige Medikamente wie Diuretika, Antidepressiva und Antihistaminika haben Inkontinenz als Nebenwirkung.


7 mögliche Gründe, wieso Frauen an Inkontinenz leiden:  Schwangerschaft und Geburt, weniger Östrogen, Muskelschwund, Übergewicht, Erkrankungen, Blasenentzündung und Medikamente.
7 Gründe für Inkontinenz bei Frauen.


Belastungs- und Dranginkontinenz trifft Frauen am häufigsten.

Es gibt viele verschiedene Formen der Harninkontinenz, die manchmal auch in Mischformen auftreten. Am häufigsten sind Frauen von der Belastungsinkontinenz und der Dranginkontinenz betroffen. Ferner gibt es aber noch weitere Formen:

  • Überlaufinkontinenz (betrifft vor allem Männer)

  • Supraspinale und spinale Reflexinkontinenz

  • Extraurethrale Inkontinenz

Belastungs- oder Stressinkontinenz.

Die Belastungsinkontinenz entsteht in der Regel aufgrund einer Schwäche oder Beschädigung der Beckenbodenmuskulatur. Sie führt dazu, dass der Schliessmuskel der Harnröhre nicht mehr richtig funktioniert. Dadurch kann bei körperlicher Belastung Urin verloren gehen. Husten, Niesen, Lachen oder das Heben von schweren Gegenständen führt so zum Harnverlust.


Risikofaktoren für eine Stressinkontinenz sind unter anderem:

  • eine Schwangerschaft und die nachfolgende Geburt (vor allem wegen fehlender Erholung im Wochenbett),

  • Übergewicht,

  • das Alter,

  • sowie bestimmte Erkrankungen wie Diabetes oder Multiple Sklerose.

Ein geschwächter Beckenboden kann jedoch auch durch mangelnde Bewegung oder bestimmte Operationen im Beckenbereich entstehen.


Dranginkontinenz.

Die Dranginkontinenz ist eine weitere Form der Harninkontinenz. Der Harndrang kommt plötzlich und intensiv. Die Betroffene muss mehrmals am Tag Wasserlassen, teilweise sogar in der Nacht. Sie kommt nicht rechtzeitig zur Toilette und es kommt zum unwillkürlichen Abgang des Urins.


Diese Art der Harninkontinenz wird auch als überaktive Blase bezeichnet. Sie beeinträchtigt das Leben der Betroffenen ausserordentlich und kann aufgrund verschiedener Ursachen auftreten. Darunter sind zum Beispiel Nervenschäden, Blasenentzündungen, Blasensteine oder bestimmte Medikamente.


Überlaufinkontinenz.

Überlaufinkontinenz bedeutet, dass die Blase nicht vollständig entleert werden kann. Dies führt dazu, dass der Urin ständig in kleinen Mengen austritt. Grund dafür ist ein erhöhter Druck in der Harnblase.


Die Überlaufinkontinenz bei der Frau kann durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden. Eine davon ist eine geschwächte Blasenmuskulatur aufgrund von Nervenschäden.


Supraspinale und spinale Reflexinkontinenz.

Supraspinale und spinale Reflexinkontinenz beziehen sich auf verschiedene Formen der Harninkontinenz. Sie werden durch Probleme im Rückenmark und im Gehirn verursacht.

Beide Arten der Reflexinkontinenz erfordern in der Regel eine sorgfältige Behandlung durch eine:n Ärzt:in. So können weitere Komplikationen wie Harnwegsinfektionen und Nierenschäden vermieden werden.


 

Finde mit 5 Fragen heraus, ob du an einer Harninkontinenz leidest:

Beantworte die folgenden Fragen und du hast einen ersten Anhaltspunkt, ob du betroffen bist:

  1. Verlierst du versehentlich Urin?

  2. Gehst du häufiger als gewöhnlich auf die Toilette?

  3. Schaffst du es manchmal nicht rechtzeitig zur Toilette?

  4. Hast du Schmerzen oder Beschwerden beim Wasserlassen?

  5. Hast du das Gefühl, dass sich nach dem Toilettengang immer noch Urin in deiner Blase befindet?

Je mehr Fragen du mit Ja beantworten kannst, desto wahrscheinlicher bist du von Harninkontinenz betroffen.


 

Therapiemöglichkeiten einer Inkontinenz bei Frauen.

Je nach Ursache gibt es verschiedene Möglichkeiten der Behandlung einer Blasenschwäche.


Physiotherapeutische Methoden

Die Physiotherapie spielt bei der Behandlung von Inkontinenz eine entscheidende Rolle. Besonders die Belastungsinkontinenz kann normalerweise weitgehend behoben werden.

Beckenbodentraining ist dabei eine grosse Hilfe. Es stützt den unteren Teil des Beckens und sorgt dafür, dass Blase, Gebärmutter und Darm an der richtigen Stelle gehalten werden. So kannst du den Ursachen von Harnverlust entgegenwirken.


Folgende Übungen können dir helfen, deinen Beckenboden zu trainieren, um Stärke und Ausdauer zu verbessern.

  • Mit Kegel-Übungen werden die Muskeln des Beckenbodens angespannt. Sie verbessern die Kontrolle über die Blase.

  • Beim Biofeedback-Training werden die Kontraktionen des Beckenbodens gemessen und angezeigt. Sie geben dir Feedback, um die Effektivität der Therapie zu steigern.

  • Elektrostimulation überträgt elektrische Impulse auf die Beckenbodenmuskulatur. Sie verstärken die Kontraktionen und trainieren die Muskulatur.

Beckenbodentraining hilft dir auch, eine bessere Haltung und Atmung zu erlernen. Damit kannst du den Druck auf den Beckenboden verringern und deinen Harndrang besser kontrollieren.


 

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Eine hocheffektive Therapie gegen einen schwachen Beckenboden ist die Stimulierung der entsprechenden Muskeln durch Magnetfelder.

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  • Hilft gegen fast alle Arten von Inkontinenz

  • Unterbindung der Blasen- und Gebärmuttersenkung

  • Stärkung der Haltefunktion

  • Bessere Blasenkontrolle

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  • Beschwerden der Wechseljahre können positiv beeinflusst werden

  • Wirkt präventiv gegen Gebärmuttersenkung

  • Bauch- , Gesäss- und Oberschenkelmuskeln werden gestrafft

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Welche medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Inkontinenz?

Auch Medikamente können helfen, eine Blasenschwäche unter Kontrolle zu bringen. Allerdings kommen sie oft mit Nebenwirkungen daher, ohne auf den wirklichen Grund der Erkrankung einzugehen. Sie sollten deswegen erst am Ende einer Behandlung stehen, wenn die anderen Therapieformen das Problem nicht gelöst haben.


Pflanzliche Hilfen.

Als unterstützende Massnahmen gegen Urinverlust können pflanzliche Mittel gute Dienste leisten.

  • Kürbiskerne helfen durch die enthaltenen Lignane, die Muskulatur einer Reizblase zu beruhigen.

  • Schachtelhalm enthält Kieselsäure, die das Bindegewebe stärkt. Es schützt vor Harnwegsinfektionen und hilft sowohl in einem Sitzbad als auch als Tee.

  • Cranberrys sind ein beliebtes Hausmittel gegen eine Blasenentzündung. Täglich als Saft verzehrt, wirkt er einer Blasenschwäche entgegen und beugt wiederkehrender Harnwegsinfekte vor.


Operative Behandlungsmöglichkeiten.

Bei manchen Formen der Inkontinenz ist eine Operation unausweichlich. Wenn selbst Medikamente nicht mehr weiterhelfen, kommt möglicherweise eine Operation in Frage. Mehr dazu erfährst du beim Kontinenzzentrum.



Wie kann ich einer Inkontinenz vorbeugen?

  1. Obwohl es kontraintuitiv erscheint, kann zu wenig Flüssigkeitszufuhr tatsächlich zu Inkontinenz führen. Trink genug Wasser, um deinen Körper ausreichend zu hydrieren.

  2. Verstopfung kann manchmal dazu führen, dass du beim Stuhlgang zu viel drücken musst. Dadurch wird dein Beckenboden überanstrengt. Achte darauf, genug Ballaststoffe und Wasser zu dir zu nehmen, um Verstopfung zu vermeiden.

  3. Ebenso erhöht Übergewicht den Druck auf den Beckenboden. Versuche, ein gesundes Gewicht zu erreichen.

  4. Stärke deinen Beckenboden durch regelmässiges Training oder auf einem Pelvipower-Stuhl.



Andere häufig gestellte Fragen.


Auf welche Lebensmittel solltest du bei einer Blasenschwäche verzichten?

Folgende Lebensmittel und Getränke wirken stark harntreibend. Sie können deswegen die Symptome der Inkontinenz verstärken.

  • Alkohol

  • Zucker und Süssstoffe

  • Säurehaltiges Obst wie Zitrusfrüchte (Zitronen, Orangen, Grapefruit oder auch Ananas)

  • Scharfe Gewürze wie Chili, manche Currys, Pfeffer, Ingwer oder Wasabi

  • Harntreibende Gemüsesorten wie Wirsing, Fenchel, Rotkohl, Tomaten, Sellerie, Pastinaken oder Rettich

  • Lebensmittel, die reich an Kalium sind, wie Spargel, Bananen oder Kartoffeln

  • Wassermelonen und Gurken

  • Essig

  • Getränke mit Kohlensäure

  • Koffeinhaltige Getränke wie schwarzer Tee, grüner Tee oder Kaffee

Ein Apfelsaft ist für viele Betroffene eine starke Belastung. Dies liegt sowohl an der Säure, als auch am hohen Zuckergehalt. Wenn der Apfelsaft dann noch mit kohlensäurehaltigem Wasser gestreckt ist, reizt auch die Kohlensäure die Blase zusätzlich. Dieses Getränk solltest du deswegen auf jeden Fall meiden.


Kann Inkontinenz von allein verschwinden?

Wenn die Inkontinenz auf eine vorübergehende Ursache zurückzuführen ist, kann sie möglicherweise wieder von selbst verschwinden. Dies könnte bei einer Infektion oder bei Medikamentennebenwirkungen der Fall sein.


Bei einer chronischen Erkrankung ist es jedoch unwahrscheinlich, dass die Inkontinenz ohne eine Behandlung verschwindet.


Warum sind Frauen häufiger betroffen als Männer?

Frauen sind häufiger von Inkontinenz betroffen als Männer. Ihre Harnröhre ist kürzer und befindet sich in der Nähe von Rektum und Vagina. Dadurch sind sie anfälliger für eine Blasenschwäche und Harninkontinenz.


Überdies kann die Inkontinenz bei Frauen durch Schwangerschaft und Geburt begünstigt werden. Während der Schwangerschaft drückt das Gewicht des Fetus auf die Blase. Die Muskeln, die den Harn zurückhalten, werden geschwächt. Auch während der Geburt kann der Beckenboden beschädigt werden, was zu einer Blasenschwäche führen kann.


In den Wechseljahren führt auch die verminderte Herstellung von Östrogenen zu einer Beeinträchtigung der Blasen- und Harnröhrenfunktion. Dies kann deswegen auch eine Inkontinenz begünstigen.


Frauen leiden aufgrund ihrer anatomischen Merkmale doppelt so oft an unerwünschtem Harnabgang. Die häufigsten Ursachen sind die Auswirkungen von Schwangerschaft und Geburt. Bei Männern ist der Hauptgrund oft eine Prostataerkrankung.

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